Heute vor 500 Jahren wurde am Bruchsaler Bergfried einer der Anführer der Bauernaufstände, der ersten freiheitlichen Bewegung in Deutschland, hingerichtet: Anton Eisenhut. Um 17:00 Uhr gibt es dazu im BÜZ einen speziellen Vortrag vom Leiter der Kulturabteilung der Stadt, Thomas Adam.
Unser Stadtoberhaupt feiert sich an diesem Tag aber zunächst einmal selbst mit einer OB-Wander-Inszenierung, deren Werbe-Postkarte von der BTMV herausgegeben wurde unter dem Logo: Bruchsal erleben. Was mich irritiert: Auf der Wanderstrecke fehlt anscheinend ein heute doch wichtiger Platz in der Landschaft um Bruchsal: der Eisenhut. Das nenne ich historische Sensibilität, d.h. historische Ignoranz. Wo ist am Bergfried eine Erinnerungstafel an Eisenhut. Oder wo an der höchsten Erhebung der Stadt, dem Eisenhut? Und wann werden die Säle im Bruchsaler Bürgerzentrum von der Patenschaft mittelalterlicher Feudalherren befreit? Fragen, die heute Abend auch angesprochen werden sollten. Themen, die seit einigen Jahren immer wieder im Zusammenhang mit dem heutigen Datum vorgetragen wurden. Reaktion seitens der Stadt und ihrer Organe in Verwaltung und Politik: Fehlanzeige. Ob bei der OB-Wanderung das Thema wenigstens angesprochen wird?